Computerwoche: 11 Gründe gegen einen «Pay As You Go»-Cloud-Service

Cloud-Services in der «Pay as you go»-Variante sind gefragt, insbesondere für gut skalierbare Angebote. So profitiert zum Beispiel Netflix davon, dass das Unternehmen zu den verbindlichen Stosszeiten tausende Cloud-Instanzen dazu bucht und so den Bedarf decken kann, aber direkt im Anschluss eben diese Instanzen gleich wieder aufgibt. So einfach hat es aber nicht jedes Unternehmen.

Computerwoche gibt elf Nachteile des «Pay as you go»-Services an, die Unternehmen bewusst sein sollten:

  1. Eine faire Aufteilung der Kosten je nach Abhängigkeit, Service Level, aktuellen Energiekosten und Bedarf zu Stosszeiten ist kaum möglich. So ist die Aufteilung der Kosten nicht besonders differenziert.
  2. Zunächst kostenlose Angebote für Entwickler und Unternehmen bleiben meist nicht kostenlos und sind für die Zukunft schwer zu kalkulieren.
  3. Die Preise hängen auch von dem Standort des Rechenzentrums ab, obwohl die Cloud eigentlich lokale Abhängigkeiten beseitigen sollte.
  4. Einige Entwicklungsansätze steigern zwar die Funktionalität, aber auch die Rechnungen – während die Prozesse nicht einmal klar nachvollzogen werden können.
  5. Wenn man auf die kleinste und billigste Instanz setzt, die gerade so die eigenen Bedürfnisse abdeckt, kann es passieren, dass bei überraschend höherer Last plötzlich aufgerüstet werden muss. Wer vergisst die Konfiguration anzupassen, kann es hierbei schnell problematisch werden. Ebenso verhält es sich mit notwendigem Speicherplatz: Aufrüsten geht einfach, reduzieren ist unnötig komplex und aufwendig.
  6. Service ist nicht gleich Service. Manche Anbieter verkaufen einfach nur Open Source Projekte als Service weiter. Einen Mitarbeiter mit Vorkenntnissen hierfür einzusetzen kann dann oftmals günstiger sein.
  7. Freiheit kostet. Wer viel Flexibilität möchte und sich für ein passendes Angebot entscheidet, der wird meist für genau diese Flexibilität zahlen. Ausser man verpflichtet sich umfangreich und erhält hierfür Mengenrabatte.
  8. Das Einrichten, Aufsetzen und Hochladen ist meist günstig und sehr einfach. Die Daten wiederzuholen oder zu verschieben dagegen ist fast immer teuer und kompliziert. Somit lassen sich kaum Preisvorteile nutzen.
  9. Es ist nicht wirklich zu durchblicken, wie sich die Preise zusammensetzen. Die tatsächlichen Kosten wechseln ständig, der Pauschalpreis deckt diese Kosten aber jederzeit ab.
  10. Die Erkenntnis, wie viele Daten da eigentlich analysiert und auch bezahlt werden müssen, sorgt eher für Frust als für Freiheit.
  11. Das «Pay as you go»-Modell erfüllt der IT-Branche eine Vielzahl an Wünschen, nämlich den nach Transparenz, nutzungsbasierter Abrechnung und keine Verpflichtungen mehr einzugehen. Trotzdem schluckt es sehr viel Geld.

Zur Computerwoche

Schlagwörter:
Source: Pixabay